2. Wettbewerbsphase
Landschaftsarchitektur
Wette + Küneke Landschaftsarchitektur, Göttingen
Mitarbeiter*innen
Vivienne Zörner M. Sc. Landschaftsarchitektur, Jana Steinbeck Landschaftsarchitektin, Dirk Bodenhagen Dipl.-Ing. Landschaftarchitektur
Verkehrsplanung
LK Argus Kassel, Kassel
Mitarbeiter*innen
Tom Hartmann
Leitidee des Verfassers
„Die Leitidee „Kaleidoskops der Geschichte“ schafft generationsübergreifende Nutzungsmöglichkeiten für ein multikulturelles und soziales Miteinander, bezieht wichtige Zeugnisse der Nachkriegsmoderne ein und stärkt die Museumsstandorte mit erweiterten Präsentations- und Aktionsflächen. Sie weist durch die neue Verbindung zum Fürstengarten den Weg zur Grimmwelt und inszeniert den Blick zum Weltkulturerbe Wilhelmshöhe. [...]
Aus der Geschichte übernehmen wir den baulichen Rahmen mit bedeutsamen historischen Gebäuden, die gartendenkmalpflegerisch wertvollen drei grünen Segmente mit ihrer Höhenabwicklung und die Blickbeziehungen. Die Gegenwart ist mit einem teilweise wertvollen Gehölzbestand, den erschlossenen grünen Segmenten und der Verortung des Hessischen Landesmuseums und zukünftig des Tapetenmuseums präsent. Für die Zukunft schauen wir durch ein urbanes Kaleidoskop, das die Spuren der Geschichte und Gegenwart zu einem unverwechselbaren Ort mit kulturellen Impulsen und hoher Aufenthaltsqualität zusammenführt. Ein wichtiges formales Element sind dabei die Intarsien im Stadtboden.“
Beurteilung des Preisgerichts
Die Leitidee der Verfasser ist, ein ‚Kaleidoskop der Zeit‘ zu gestalten. Im Wesentlichen soll dabei das heutige Bild der historischen Anlage der 1960er Jahre erhalten werden, zugleich werden unter Berücksichtigung der verkehrlichen Aspekte Wegebeziehungen im Sinne der umgebenden Nutzungen ergänzt, und neue, den Platz bereichernde Angebote vor den umgebenden Gebäuden hinsichtlich der Aufenthaltsqualität unterbreitet.
Die Intention, ein aus den diversen Anforderungen abgeleitetes Kaleidoskop der Entwurfselemente zu entwickeln, wird insbesondere als Versuch und Möglichkeit honoriert, dem Denkmalschutz hohen Stellenwert einzuräumen. Bei näherem Hinsehen sind jedoch wesentliche Elemente des heutigen Gestaltungsbildes nicht übernommen oder interpretiert worden– z. B. Elemente wie Mauern und Staudenpflanzungen. Dadurch ist die Authentizität in Frage gestellt. Die Gestaltungsvorschläge wirken additiv. Angesichts der komplexen städtisch-räumlichen Zusammenhänge zeigt der Entwurf für die gestellten Aufgaben keine adäquaten Lösungen im Rahmen eines übergeordneten Konzeptes.
Die Parkplätze in der Grünfläche werden kritisiert. Positiv wird die Gestaltung der seitlichen Grünfläche mit der Wegeverbindung in Richtung Murhardsche Bibliothek gewertet. Die verkehrliche Neuordnung hat wenig innovativen Charakter.
Das Preisgericht würdigt dennoch ausdrücklich den Beitrag wegen des Versuchs, die moderne historische Anlage in eine Neukonzeption einzubeziehen.